Kleinbetriebe in ihrer Existenz bedroht
Rauchverbot:
Elf Prozent der
Einraum-Kneipenwirte
geben auf
Düsseldorf (ddp-nrw). Wegen des Nichtraucherschutzgesetzes werden fast elf Prozent der Kneipenwirte mit nur einem Gastraum ihren Betrieb zum 1. Juli schließen. Dies ergab eine am Montag in Düsseldorf veröffentlichte Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA Nordrhein in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf. An der Umfrage beteiligten sich 763 Gastronomen, darunter 251 Ein- sowie 512 Mehrraumbetriebe.
«Wir können nicht dabei zusehen, wie die kleinen Kneipen unter die Räder geraten, deshalb brauchen wir weiterhin ein Wahlrecht für diese Betriebe», sagte Hermann Große Holtforth, Präsident des DEHOGA Nordrhein. Ab 1. Juli gilt in Einraum-Gaststätten ein Rauchverbot.
Deshalb erwartet jeder zweite befragte Gastwirt sinkende Gästezahlen und Umsatzeinbußen. Auch fürchten die Gastronomen Auseinandersetzungen mit ihren Gästen und den Anwohnern, die sich von den vor der Tür rauchenden Gästen belästigt fühlen könnten.
Wegen der Probleme, mit denen sich kleine Betriebe konfrontiert sehen, unterstützt der DEHOGA Nordrhein eine neuerliche Verfassungsbeschwerde eines Berliner Kneipiers in Karlsruhe. «Unser Einsatz ist kein Nein zum Nichtraucherschutz, sondern ein Ja für ein friedliches Miteinander von rauchenden wie nichtrauchenden Gästen.
Wenn künftig bei uns an Rhein und Ruhr 34 000 von 38 000 gastronomischen Betrieben grundsätzlich rauchfrei wären, würde es für alle Gäste ausreichende Angebote geben, ohne dass die Existenzgrundlage von vielen Kneipen vernichtet werden müsste», betonte Große Holtforth.
(18.3.2008)